Einbrüche im Bergwerk Hüttenheim

Tagesbruch Wassergefährdung Weitere Gefahren durch Bergwerksbau

Das Vorzeige-Bergwerk von Knauf ist in Hüttenheim. Es dient immer wieder als Beispiel dafür, wie gut ein Gipsbergwerk funktioniert.


Hüttenheim zeigt, wie riskant das Bergwerk in der Altertheimer Mulde wäre


Das Bergwerk von Knauf in Hüttenheim (Landkreis Kitzingen) galt jahrzehntelang als Vorzeigeprojekt. Politikerinnen und Politiker aller Parteien wurden dorthin eingeladen, um zu sehen, wie sicher und fortschrittlich ein Gipsabbau unter Tage angeblich sei.
 Doch jetzt, rund 60 Jahre nach dem Abbaubeginn, zeigt sich: Dieses Bergwerk ist alles andere als sicher.


Erdeinbrüche, versunkene Maschinen – und eine teure Sicherungspflicht

Wie die Main-Post am 17. Oktober 2025 berichtete, bricht rund um Hüttenheim regelmäßig die Erde ein.
„Immer wieder bricht die Erde ein, selbst ein Mähdrescher soll schon versunken sein.“


Knauf hat deshalb vom Bergamt Nordbayern den Auftrag erhalten, den „durchlöcherten Berg“ zu stabilisieren. Dazu müssen etwa 1,4 Millionen Kubikmeter Material eingebracht werden – ungefähr die Hälfte des Volumens der Cheops-Pyramide. (Main-Post, 17.10.2025)


Das ist kein kleiner Eingriff: In den kommenden 15 Jahren sollen Tausende Tonnen sogenannter Versatzstoffe unter Tage eingebracht werden – teils aus anderen Betrieben angeliefert, teils aus Abfällen bestehend.
 Knauf betont, es handle sich um „zugelassene mineralische Stoffe“. Trotzdem zeigt die Realität in Hüttenheim, wie unvorhersehbar die Folgen eines solchen Abbaus sind.


Was damals als „vertretbar“ galt, ist heute „hochriskant“


In Hüttenheim liegt die Gesteinsschicht über dem Bergwerk stellenweise 35 Meter dick.
„Was nach damaligen Standards wohl vertretbar war, gilt inzwischen als hochriskant.“ (Main-Post, 17.10.2025)
Und genau hier liegt der entscheidende Punkt:
 Wenn selbst 35 Meter Überdeckung heute als gefährlich gelten, wie riskant wäre dann das geplante Bergwerk in Altertheim, wo die Deckschicht teils nur 9 Meter beträgt?
Die Vorstellung, unter einem so dünnen Schutzmantel – und dazu noch direkt im Einzugsgebiet des Trinkwassers für Würzburg und Umgebung – ein riesiges Gipsbergwerk zu betreiben, ist schlicht unverantwortlich.


Vom „Vorzeigebergwerk“ zum Problemfall


In Hüttenheim wird nun deutlich, was in Altertheim drohen könnte:
 Ein Bergwerk, das einst als sicher galt, wird Jahrzehnte später zum Sanierungsfall – mit Einsturzgefahr, Tagbrüchen und dem Risiko, dass sich der Untergrund hebt oder absenkt. 
Und all das geschieht außerhalb eines Wasserschutzgebiets.
In Altertheim aber liegt das geplante Bergwerk mitten im sensiblen Trinkwasser-Einzugsgebiet. Sollte es dort zu Hohlraumbildungen, Setzungen oder Wassereintritt in anhydritführende Schichten kommen, wäre die Gefahr für Wassermenge, Wasserqualität und die Stabilität der Erdoberfläche erheblich größer.

Eine Lehre aus Hüttenheim


Das Beispiel Hüttenheim zeigt eindringlich:
 Was heute als technisch sicher dargestellt wird, kann sich morgen als tickende Zeitbombe entpuppen.
Ein Bergwerk im Einzugsgebiet des Trinkwassers – unter einer nur 9 Meter dicken Erdschicht – ist kein Fortschritt, sondern ein unverantwortliches Risiko für kommende Generationen.

Altertheim darf nicht das neue Hüttenheim werden: Reiche jetzt einen Einwand ein…

… und schicke ihm bis 20.11.2025 (Posteingang) ans Bergamt.
Details und Vorlagen dafür sind hier: Einwand zum Bergwerk

Herzlichen Dank, auch im Namen der zukünftigen Generationen.


(Lenz, Elke (17.10.2025) in Mainpost Würzburg: Knauf ringt um Lösung für Bayerns größtes Bergwerk: So soll der durchlöcherte Berg jetzt gesichert werden
https://www.mainpost.de/kitzingen/knauf-ringt-um-loesung-fuer-bayerns-groesstes-bergwerk-so-soll-der-durchloecherte-berg-jetzt-gesichert-werden-171025-112004335
(abgerufen am 06.11.2025)