Der Würzburger Trinkwasserversorger WVV sieht die Wasserversorgung für Würzburg gefährdet. Die Zeller Quellen versorgen über die Hälfte Würzburgs mit Trinkwasser. Davon könnten künftig fast ein Viertel fehlen, wegen des Gipsbergwerkes:
Wie die Mainpost Würzburg am 23.09.2024 schreibt, bewertet die WVV (Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH) das Gutachten, dass der Antragsteller eingereicht hat, der das Bergwerk im Wasserschutzgebiet errichten möchte. Die WVV nennt drei Hintergründe ihrer Sorge:
1.
„Die WVV-Gutachter haben errechnet: Schon bei einem kleinen Spalt von 0,5 Millimeter könnten 25 Liter pro Sekunde ins Bergwerk eindringen. Die Wassermenge, die dann pro Tag abgepumpt werden müsste, entspräche der täglichen Trinkwassermenge von 18.000 Menschen. Im schlimmsten Fall könnten bis zu 21 Prozent der Quellschüttung in Zell verloren gehen. Das sei „nicht tolerierbar“, sagt Lewetz.
Seit 125 Jahren versorgen die Zeller Quellen die halbe Stadt Würzburg mit Trinkwasser. Schulte-Derne sagt: „Wir müssen priorisieren. Trinkwasser ist schwieriger zu ersetzen als Baumaterialien.“ Die Versorgungssicherheit der Würzburger sei in Gefahr.“
2.
„Die Knauf-Gutachter gehen von einem „homogenen“ Untergrund aus und von einer mindestens neun Meter mächtigen Tonschicht, die das Grundwasser vom darunter liegenden Bergwerk abdichte, so die WVV. „Mögliche Verwerfungen“ seien in der aktuellen Risiko-Analyse nicht berücksichtigt. Dabei hatten Erkundungsbohrungen von Knauf in den 90er-Jahren etwa versetzte Gesteinsschichten gezeigt.“
3.
„In Unterfranken bilden sich jedes Jahr laut dem Landesamt für Umwelt 100 bis 130 Millimeter neues Grundwasser. Das Knauf-Modell gehe laut WVV aber nur von 20 bis 63 Millimeter Zuspeisung aus.
„Die fehlerhafte Annahme zwingt uns zur Frage, ob dieses Modell überhaupt zu einer realistischen Risikobewertung gelangt“, sagt Schulte-Derne. Sie warnt, ein „offensichtlich fehlerhaftes Modell“ dürfe den genehmigenden Behörden nicht als Entscheidungsgrundlage dienen.“
Kleinhenz, Angelika (23.09.2024) in Mainpost Würzburg: WVV zweifelt an Knauf-Gutachten: „Können der Aussage, dass kein Risiko fürs Trinkwasser besteht, nicht zustimmen“ https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wvv-zweifelt-an-knauf-gutachten-koennen-der-aussage-dass-kein-risiko-fuers-trinkwasser-besteht-nicht-zustimmen-art-11616644 (abgerufen am 18.10.2024)
Foto: Christiane Dehmer